Eine neue Zelltransplantationstherapie hat gezeigt, dass sie bei einem Patienten mit Typ-1-Diabetes einen Teil der Insulinproduktion wiederherstellen kann, was einen bedeutenden Schritt in Richtung einer möglichen Langzeitbehandlung oder sogar Heilung darstellt. Zum ersten Mal konnten im Labor hergestellte insulinproduzierende Zellen erfolgreich in einen Menschen transplantiert werden, ohne die typische Immunabstoßungsreaktion auszulösen.

Die Herausforderung von Typ-1-Diabetes

Typ-1-Diabetes betrifft etwa zwei Millionen Menschen in den USA und ist eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört. Dies zwingt Patienten dazu, sich zur Kontrolle ihres Blutzuckerspiegels auf tägliche Insulininjektionen oder -pumpen zu verlassen, eine lebenslange Belastung mit möglichen Komplikationen, wenn sie nicht sorgfältig eingehalten wird. Frühere Versuche, diese Zellen durch Transplantationen zu ersetzen, scheiterten, weil das körpereigene Immunsystem sie unweigerlich angriff, was dazu führte, dass die Patienten auf unbestimmte Zeit immunsuppressive Medikamente einnehmen mussten.

Der neue Ansatz: Gen-editierte Zellen

Forscher haben diese Hürde mit dem Gen-Editierungstool CRISPR überwunden. Sie veränderten Spenderzellen, um die Gene zu deaktivieren, die dem Immunsystem signalisieren, fremdes Gewebe anzugreifen, und stärkten gleichzeitig ein Gen, das Immunangriffe verhindert. Dies führte zu Zellen, die der Entdeckung entgehen und im Körper des Patienten überleben konnten.

Ergebnisse und Zukunftsaussichten

Zwölf Wochen nach Erhalt von 80 Millionen dieser veränderten Zellen zeigte der Patient eine anhaltende Insulinproduktion, wenn auch auf einem bescheidenen Niveau – etwa 7 % seines gesamten Tagesbedarfs. Entscheidend ist, dass dies ohne die Notwendigkeit von Immunsuppressiva erreicht wurde, wodurch die damit verbundenen Nebenwirkungen eliminiert wurden.

Wissenschaftler werden den Patienten weiterhin überwachen und in zukünftigen Studien höhere Dosen der bearbeiteten Zellen testen. Bei Erfolg könnte dieser Ansatz letztendlich zu einer funktionellen Heilung von Typ-1-Diabetes führen und Patienten von der lebenslangen Abhängigkeit von externen Insulinquellen befreien. Dieser Durchbruch verspricht auch für die Behandlung anderer Autoimmunerkrankungen, bei denen die Immunabstoßung ein großes Hindernis darstellt.

„Das ist ein wichtiger Meilenstein“, sagt ein Experte, „dass der Körper ohne Immunsuppressiva auch nur eine kleine Menge Insulin selbst produzieren kann.“

Die Forschung stellt einen spürbaren Fortschritt in der Zelltherapie dar und verschiebt die Grenzen des Möglichen bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen.